Die Conrona Pandemie und der damit verbundene Lock Down haben auch im Vogelsbergkreis erhebliche Spuren hinterlassen. Das gesellschaftliche Leben war zum größten Teil heruntergefahren, der Schulbetrieb und die Kindertagesbetreuung zumindest zeitweise erheblich eingeschränkt, das Vereinsleben ruhte, soziale Kontakte mussten massiv eingeschränkt werden, Geschäfte und Kneipen waren dicht und die Kulturszene stand vor dem Aus.
Gleichzeitig hat sich der gesellschaftliche Diskurs verschoben.  

Die Diskussion um die freiheitsrechteeinschränkenden Corona Maßnahmen hatte und hat sich zunehmend polarisiert. Während ein großer Teil der Bevölkerung die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit akzeptierte, fanden sich auf den sog „Querdenkerdemonstrationen“ neben Reichsbürger*innen, Rechtsextremist*innen und Anhänger*innen von Verschwörungserzählungen auch Menschen aus der Mitte der Gesellschaft. Hinzu kommen der Ukraine-Krieg, die Entwicklungen im Nahen Osten und die Erderwärmung.

Gerade weil diese Krisen für viele Menschen mit Zukunfts- und Existenzängsten verbunden sind, braucht es umso mehr den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Menschen, die das gesellschaftliche Leben mit Freiheitsdrang, Kreativität und persönlicher Energie füllen.

Und, dieses Engagement braucht Anerkennung!

Vor diesem Hintergrund starten die Partnerschaften für Demokratie Alsfeld und Vogelsbergkreis die Kampagne „Orte gelebter Demokratie“. Damit soll das zivilgesellschaftliche Engagement unterschiedlichster Menschen, Gruppierungen, Initiativen und Zusammenschlüsse honoriert werden, das sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt und sich zu Vielfalt, Toleranz und Demokratie bekennt.

„Orte gelebter Demokratie“ müssen keine fest umbauten Räume sein.

Sich bewerben und vorgeschlagen werden können z.B.
•    Vereine, die ihre Mitglieder an der Entwicklung der Vereinsaktivitäten aktiv beteiligen,
•    Initiativen, die als Zusammenschluss von Menschen einen Ort für ein demokratisches Miteinander bieten,
•    Bündnisse, die sich für Demokratie stark machen,
•    virtuelle Orte, die aktiv zur Beteiligung unterschiedlicher Alters- und Bevölkerungsgruppen und zur demokratischen Gestaltung und Weiterentwicklung der Region genutzt werden,
•    u.v.a.m.

Die Bewerbungen sollten Raum für den respektvollen Dialog unterschiedlicher Ansichten bieten, demokratische Strukturen für Entscheidungen erkennen lassen, Möglichkeiten zur Verantwortungsübernahme und das Erleben von Selbstwirksamkeit bieten, jeden Menschen willkommen heißen und auch offen für den Dialog mit politischen Entscheidungsträger*innen sein.

„Orte gelebter Demokratie“ können keine Orte sein, die Raum bieten, sich gegen demokratische Grundwerte wie Vielfalt, Pluralismus und Gleichberechtigung auszusprechen oder rassistisch und menschenverachtend zu agieren.

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Sie haben einen Vorschlag oder möchten sich selbst vorschlagen? Hier finden Sie den entsprechenden Flyer